Schwarze Dieselwolken in der Luft gelten als ungesund, der Ruß kann langfristig Krebs auslösen. Als Allergie-Auslöser war er bisher aber noch nicht überführt. Nun haben US-Forscher entdeckt, auf welche Weise Diesel-Abgase tatsächlich am Entstehen von Allergien beteiligt sein könnte.
Die Abgas-Partikel stoßen eine Abwehrreaktion des Immunsystems an, blockieren aber einen zweiten Reaktionsablauf, so die Theorie. Daraufhin kann das Immunsystem auf andere Substanzen in der Luft - wie Pollen oder Staubmilben - überreagieren und eine Allergie entwickeln.
«Diesel-Abgase machen einen verletzlicher», erklärt Fred Finkelman von der University of Cincinnati. Sein Team hatte den Zusammenhang zwischen Diesel-Abgasen und der Immunantwort im Blut von Laborratten entdeckt. Demnach entwickelt sich eine Allergie über zwei Reaktionsbahnen des Immunsystems, erklärte Finkelmann auf der Konferenz «Experimental Biology 2002» in New Orleans. Die eine Bahn reagiert auf bestimmte parasitische Wurm-Infektionen, die andere auf Bakterien und Viren. Allergien entstehen vermutlich, wenn die erste Reaktionsbahn ausgelöst wird, die zweite aber nicht, schlägt Finkelmann vor. Genau dies erreichen die Diesel-Partikel in der Lunge.
Viele Experten sehen im Diesel nur eine von vielen möglichen Erklärungen, weshalb sich die Allergien in der westlichen Welt stark ausbreiten. Auch andere Bestandteile der Luft- und Umweltverschmutzung sowie die eigene Lebensführung seien am Entstehen von Allergien beteiligt. (nz/wsa)