dpa-Meldung, 26.01.04
Auf Besitzer von Diesel-Fahrzeugen ohne Rußpartikelfilter könnten ab Anfang kommenden Jahres Fahrverbote zukommen. Diese Warnung haben die im Aktionsbündnis "Kein Diesel ohne Filter" vereinigten Umweltverbände auf einer Pressekonferenz in Berlin ausgesprochen.
Nach einer EU-Richtlinie würden am 1. Januar 2005 bestimmte Grenzwerte für Immissionen von Feinstpartikeln europaweit verbindlich. "Dann sind die Kommunen verpflichtet, für deren Einhaltung zu sorgen", sagte Stefan Bundscherer vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Eine mögliche Maßnahme könnte außer in Tempolimits auch in vorübergehenden Fahrverboten bestehen.
Frei Fahrt für saubere Diesel
Nach Angaben Bundscherers werden die Grenzwerte derzeit an
verkehrsreichen Straßen zum Teil erheblich überschritten.
So seien etwa in Berlin mehr als 40 Straßen dauerhaftet
überbelastet. Das Aktionsbündnis will nun erreichen, dass
Diesel mit Rußpartikelfiltern von möglichen Fahrverboten
ausgenommen werden. Ähnlich wie bei der Einführung des
geregelten Katalysators Mitte der achtziger Jahre sollen solche
sauberen Fahrzeuge nach Vorstellung der Umweltschützer mit einer
speziellen Plakette gekennzeichnet werden.
Das Aktionsbündnis
rief die Verbraucher erneut dazu auf, keinen Diesel ohne Filter mehr
zu kaufen. Neben der Gefahr von Fahrverboten sei davon auszugehen,
dass in nächster Zeit Steuervorteile für saubere Diesel
erlassen würden, aller Voraussicht nach auch mit rückwirkender
Geltung. "Dann ist für ältere Modelle ohne Filter mit
starkem Wertverlust zu rechnen", sagte Günter Hubmann von
Greenpeace. "Autos ohne geregelten Katalysator sind ja
inzwischen auch fast unverkäuflich."
Von den derzeit
auf dem Markt angebotenen Nachrüstfiltern halten die
Umweltverbände nicht viel. Diese Lösungen, die in der
Leistung ungefähr einem ungeregelten Katalysator entsprechen,
kämen nur für ältere Fahrzeuge in Betracht. Bei
neuwertigen Modelle sei die Industrie aufgerufen, günstige
Nachrüstfilter mit voller Leistung anzubieten und in den
Vertragswerkstätten einbauen zu lassen.
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Datum: |
26.01.2004 / 14:54 Uhr |
Text: |
dpa |